Rehabilitation von Menschen mit Multipler Sklerose

Bei der Multiplen Sklerose (MS) handelt es sich um eine sogenannte Autoimmunerkrankung. Durch eine Fehlreaktion des Immunsystems werden die Nervenhüllen im Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) geschädigt und allmählich zerstört.

Da bei jedem Patienten andere Stellen im Zentralnervensystem (ZNS) betroffen und die Schädigungen unterschiedlich ausgeprägt sind, gibt es kein einheitliches Krankheitsbild. Die Symptome können unterschiedlich ausfallen und sich oft auch im Verlauf der Erkrankung verändern. Aus diesem Grund wird MS auch «Krankheit der tausend Gesichter» genannt.

Rehabilitation von Menschen mit Multipler Sklerose

Nach dem stationären Aufenthalt ist die Weiterversorgung im ambulanten Umfeld oder zu Hause sehr wichtig. Hierzu müssen alle, die den Patienten weiter begleiten – der Hausarzt, die weiterbetreuenden Therapeuten, das Pflegeteam und die Angehörigen – über den bisherigen Verlauf und die notwendigen Veränderungen informiert sein. Die Rehabilitation zu Hause hat den Vorteil, dass Patienten im heimischen Umfeld erproben können, ob das Training mit den Therapeuten sie in ausreichendem Masse auf die Aktivitäten ihres täglichen Lebens vorbereitet.

Während die medikamentöse Therapie vorwiegend auf die Modifikation des Krankheitsverlaufs abzielt, steht in der Rehabilitation das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden des Patienten im Mittelpunkt. Sie soll dem Patienten in erster Linie helfen, mit der Erkrankung und ihren Folgen umzugehen.

Wann ist eine MS-Rehabilitation notwendig?

  • Wenn sich die Beschwerden nach einem Krankheitsschub nicht vollständig zurückentwickeln oder die Erkrankung schleichend voranschreitet.
  • Zur therapeutischen Behandlung bereits bestehender Probleme, wie erhöhte Muskelspannung (Spastik), Lähmungen oder kognitive Beeinträchtigungen.
  • Als Anschlussbehandlung nach einem Krankenhausaufenthalt.

Die Rehabilitationsmassnahmen sind in der Regel individuell an die Einschränkungen und persönlichen Bedürfnisse des Patienten angepasst. Dies erfordert die Zusammenarbeit verschiedenster Berufsgruppen: Das Rehabilitationsteam besteht aus Ärzten, Physio- und Sporttherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen, Logopäden, Pflegepersonal, Masseuren und Sozialarbeitern. Gemeinsam mit dem Patienten soll so das bestmögliche Behandlungsergebnis erzielt werden.

Ziele des Rehabilitationsprogramms

  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Diagnostik und Behandlung von neuropsychologischen Defiziten, Erlernen von Entspannungstechniken
  • Erlangung von mehr Selbstständigkeit im Alltag durch Verbesserung der motorischen Funktionen
  • Wiedereingliederung in das familiäre, soziale und berufliche Umfeld
  • Erlernen von alternativen Verhaltens- und Bewegungsmustern, die neurologische oder motorische Beeinträchtigungen ausgleichen
  • Information über die Erkrankung