Rehabilitation nach einer Schulteroperation

Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Körpers, es ist an nahezu allen Tätigkeiten des täglichen Lebens beteiligt. Der enorme Bewegungsumfang des Schultergelenks bedingt aber auch eine erhöhte Verletzungsanfälligkeit und zunehmende degenerative Veränderungen im Alter. Funktionsstörungen in der Schulter haben beträchtliche Einschränkungen im Alltag zur Folge und sind oft äusserst schmerzhaft. Ein Grossteil der Schulterverletzungen muss nicht operiert werden. Häufig heilen diese mithilfe entsprechender Rehabilitationsmassnahmen vollständig aus.

Ist eine Operation am Schultergelenk unumgänglich, trägt eine anschliessende Rehabilitation massgeblich zum Therapieerfolg bei. Welche Therapiemassnahmen über welchen Zeitraum hinweg ergriffen werden, hängt von der Verletzungsart, dem operativen Eingriff und dem Heilungsverlauf ab. In jedem Fall ist eine enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer und therapeutischer Fachabteilungen nötig: Je nach Bedarf wird gemeinsam mit dem Patienten ein individueller Therapieplan erstellt. Dabei wird festgelegt, welche therapeutischen Behandlungen zu welchem Zeitpunkt durchgeführt werden sollen. Die Rehabilitation kann ambulant oder stationär erfolgen. Im stationären Bereich beträgt die Dauer der Rehabilitation im Regelfall drei Wochen.

Phasen der Rehabilitation

In der Rehabilitation nach einer Schulteroperation werden drei Phasen unterschieden:

Die erste Phase der Rehabilitation beginnt unmittelbar nach der Operation und dauert bis zu drei Wochen. In dieser Zeit stehen die Wundheilung und die Schmerzlinderung im Vordergrund. Die akuten Schmerzen werden zunächst medikamentös bekämpft, Weichteilschwellungen können mit Lymphdrainagen oder Kälteanwendungen (Kryotherapie) reduziert werden.

In der Regel wird bereits am ersten Tag nach der Operation mit der Mobilisierung des betroffenen Gelenks begonnen. Da das Gelenk jedoch noch nicht belastbar ist, werden die Bewegungsübungen nicht vom Patienten selbst (aktiv), sondern indirekt durch einen Physiotherapeuten (passiv) ausgeführt. Diese Therapiemassnahmen dienen auch dazu, Verklebungen und Verwachsungen im Gelenk zu verhindern.

Um das Schultergelenk vor unkontrollierten Bewegungen zu schützen, wird es in vielen Fällen in den ersten vier bis sechs Wochen nach der Operation mithilfe einer Orthese (Schulterschlinge, Abduktionskissen oder Bandagen) ruhiggestellt.

Einige Wochen nach der Operation ist das betroffene Gelenk schon vorsichtig belastbar. Es wird nun nicht mehr nur rein passiv, sondern auch schon vom Patienten aktiv bewegt. Mit Massnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie und Elektrotherapie wird das Gelenk wieder beweglicher und die Schmerzen bessern sich. Ziel ist, nach und nach den vollen Bewegungsumfang wiederzuerlangen. Um den weiteren Heilungsverlauf nicht zu stören, sollen die Übungen immer schmerzfrei erfolgen.

In der dritten Phase der Rehabilitation ist das betroffene Schultergelenk bereits wieder voll belastbar. Durch aktive muskuläre Rehabilitation wird die Muskulatur weiter gekräftigt und die Beweglichkeit wird nach und nach verbessert.

Massnahmen des Rehabilitationsprogramms:

  • Wiederherstellung der normalen Schulterfunktion
  • Maximale Schmerzfreiheit
  • Aktive Bewegung der Schulter
  • Stärkung der Muskulatur
  • Unterstützung der Regeneration