Rehabilitation nach einer Hüftoperation

Das Hüftgelenk ist nach dem Kniegelenk das zweitgrösste Gelenk des Menschen und bildet den beweglichen Übergang zwischen Becken und Oberschenkelknochen. Es handelt sich dabei um ein Kugelgelenk, bei welchem der Gelenkkopf zu mehr als der Hälfte von der Gelenkpfanne umgeben ist. Der Hüftkopf – das obere Ende des Oberschenkelknochens – wird von einem Teil des Beckens, der sogenannten Hüftpfanne, umschlossen. In Form eines Kugelgelenks garantiert das Hüftgelenk eine grosse Bewegungsfreiheit. Der Oberschenkel kann in alle Richtungen bewegt werden.

Die intensive Rehabilitation nach der Operation soll helfen, die Muskulatur wiederaufzubauen. Die hüftumgebende, aber auch die gesamte Bein- und Rückenmuskulatur hat sich durch die oft lange Erkrankung verändert. Die durch die Hüftschmerzen bedingte Schonhaltung hat ein verändertes Zusammenspiel der Muskeln notwendig gemacht. Dieses Zusammenspiel wieder zu normalisieren oder wenigstens in den bestmöglichen Zustand zu bringen, ist Aufgabe der ambulanten oder stationären Rehabilitation und Physiotherapie. Der Patient kann den Prozess durch Eigentraining unterstützen.

Im Allgemeinen führen eine erfolgreiche Operation und eine entsprechende Rehabilitation zur vollständigen Wiederherstellung der Beweglichkeit und Funktionalität und ermöglichen so die völlige Wiedereingliederung des Patienten in sein familiäres, berufliches und soziales Umfeld. Nichtsdestotrotz muss sich der Patient an feste Regeln halten und für alltägliche Arbeiten nach der Operation bestimmte Verhaltensweisen beachten. Dies gilt vor allem im Zeitraum, in dem das neue Hüftgelenk bei falschen Bewegungen und Haltungen noch nicht vollständig von den umliegenden Muskeln fixiert wird und somit das Risiko einer Hüftprothesenverrenkung (Luxation) besteht.

Massnahmen des Rehabilitationsprogramms:

  • Wiederaufbau der Muskelkraft
  • Wiederherstellung der Funktionalität der operierten Hüfte
  • Haltungsschulung (zur Vermeidung von Hüftgelenksluxationen, d.h. Verrenkungen oder Auskugelungen)
  • Wiedererlernen der richtigen Körperhaltung und Bewegung (vom Bett in den Rollstuhl und umgekehrt)
  • Üben des aufrechten Stands und des Gehens mit entsprechenden Hilfsmitteln (Gehhilfen, Rollator) mit anfangs geringer, aber ständig steigender Belastung des operierten Beins – falls keine besonderen orthopädischen Indikationen vorliegen
  • Schrittweise Entwöhnung von den Hilfsmitteln
  • Korrektur eines eventuellen Längenunterschieds der Beine durch eine Erhöhung
  • Empfehlungen zur Verringerung des Sturzrisikos im häuslichen Bereich